Trettmann & Joey Bargeld
Well, that happend. Zum Jahresabschluss habe ich Trettmann auf seiner aktuellen Tour zu seinem selbstbetitelten Album fotografiert. Mit Joey Bargeld als Voract hat es praktisch an nichts gefehlt.
Trettmann gehört zweifelsohne zu einen den derzeit größten deutschsprachigen Künstlern und hat mit seinen EPs, dem Debüt #DIY und dessen Nachfolger hohe Wellen geschlagen. Für die Produktionen und die visuelle Umsetzung zeichnen sich Kitschkrieg verantwortlich, deren Stil durch Minimalismus und dem dazu perfekt korrespondierenden Ausbleiben von Farben gekennzeichnet ist.
Ästhetik im Mittelpunkt
Wer die Musikvideos kennt wird wissen, wie viel Wert sie auf starke Bilder legen. Das Haus Auensee lieferte die optimale Kulisse für diesen Abend und schon beim Einlass wurde mir bewusst, dass es gänzlich andere Maßstäbe als meine bisherigen Konzerte waren, alleine schon der Größe wegen. So konnte ich in einen Fotograben arbeiten und möchte bitte nie wieder etwas anderes!
Aber zurück zum Thema. Ich muss gestehen, dass ich die Musik von Trettmanns Voract Joey Bargeld bisher nicht wirklich gefeiert habe. Doch durch seine Performance, seine Stimme und seinem Auftreten habe ich die Lieder in dieser Live Situation zum ersten Mal wirklich gefühlt.
Im Anschluss fing Trettmann pünktlich an, und bereits vom ersten Moment an war man zwangläufig von der visuellen Präsentation gefesselt. Auf einer großen Leinwand gab es zu jedem Song passende, stimmungsvoll inszenierte Animationen, von deren Bann man sich nicht lösen konnte. Ebenso sorgte die wirklich makellose Abmischung dafür, dass man nicht nur den Beat, sondern eben auch jedes Wort glasklar verstehen konnte.
Skip, skip, skip…
Einen für mich bitteren Nachgeschmack hat es aber, wenn beispielsweise ca. 1500 Leute den Part von Gzuz bei “Standard” mitgrölen oder alle bei “Knöcheltief” abgehen. Abseits der halbgaren Rechtfertigung seitens Trettmann, die mir dabei ständig im Kopf rumschwirrt, sind es auch nicht meine favorisierten Lieder. Bei einer Playlist kann man diese nun mal skippen oder im schlimmsten Fall löschen, bei einer Live-Situation kann man dem aber nicht entkommen.
Nichts desto trotz war es eine der im wahrsten Sinne des Wortes ästhetischsten Konzerterfahrungen die ich bisher hatte, und ich hoffe, dass dieses Gefühl auf die Bilder abgefärbt (no pun intended) hat.